Integrative Planung
Integrative Planung wird als ein anforderungsgetriebener Regelmechanismus verstanden, der eine frühzeitige Einbindung fachlich/funktionaler Aspekte in den Planungsprozess unterstützt. Planungsqualität ist dabei nicht nur auf den gestalterischen Aspekt bezogen, sondern bindet auch ökologische, ökonomische, technische, funktionale und soziale Fragestellungen ein.
Ein entsprechendes Vorgehen bei der Planung und dem Entwurf von Bauwerken setzt das Vorhandensein geeigneter methodischer und fachlicher Kompetenzen voraus. Wie Erfahrungen in den am BLM durchgeführten Anwendungsprojekten zeigen, verfügen in der baulichen Praxis bisher nur wenige Planer und Akteure über entsprechende methodische Kompetenzen zur Bewerkstelligung einer ganzheitlichen nachhaltigen Planung. Aufgrund dieser Erfahrungen scheint es notwendig, ein sinnvolles Planungsvorgehen durch die Entwicklung und Anwendung planungsmethodischer Vorgehensmodelle zu fördern.
Ein integratives Planungsvorgehen beinhaltet die frühzeitige Erarbeitung ganzheitlicher Lösungen sowie die Abstimmung und planungsbegleitende Validierung der verschiedenen fachlichen Konzepte und Planungslösungen zur Prüfung des späteren Gebäudeverhaltens hinsichtlich nachhaltiger Ziele und Anforderungen. Planen ist somit ein iterativer Prozess der Schritte Problemanalyse, Systemsynthese und Systemanalyse.
Die Entwicklung konkreter Vorgehensmodelle und planungsbegleitender Methoden für die unterschiedlichen bauspezifischen Anwendungsszenarien und Prozesse im Lebenszyklus von Bauwerken (Planung, bauliche Erneuerung etc.) und städtischen Systemen stellen somit einen wichtigen Schwerpunkt der Forschungstätigkeit dar.